video_label

High Time für einen Radverkehrsbeauftragten in Rottweil


Am letzten Treffen von grünem Ortsvorstand und grüner Gemeinderatsfraktion meinte man den verkehrspolitischen Wind of Change zu spüren: Das Verkehrsmittel Fahrrad steht auch in Rottweil vor einem Karrieresprung. Darauf deuten die erfolgreichen Aktionen des Arbeitskreises RadKultur, die interessierte Aufnahme der Umfrageergebnisse zum Rottweiler Fahrradklima in der Stadtverwaltung oder auch die Radtouren der CDU durch Teilorte. Radfahren ist Lifestyle. Ingeborg Gekle-Maier zog daraus den Schluss: „Die Zeit ist reif für einen Fahrradbeauftragten.“


Kein Einwand. Im Gegenteil: Andreas Rebmann fand es wichtig, in der Verwaltung einen „verantwortlichen Kümmerer für die Radmobilität“ zu installieren. Und Frank Sucker erinnerte, dass die Reisezeit eines Zweirads bei Entfernungen bis zu fünf Kilometern unschlagbar ist. Es ist ungleich wendiger als ein schwerfälliges Auto. Zudem schmeichelt es dem Stadtbild, das von Lärm, Abgasen und Autoschlangen malträtiert wird. Die Grünen zogen gedanklich solch einen Kreis ums historische Straßenkreuz. Und siehe da: dieser deckt sogar noch Teilorte ab. Auch Zimmern. Fast war man versucht, Rottweil deshalb zur idealen Fahrradstadt auszurufen, zumal der E-Bike-Boom die Rottweiler Hügel quasi einebnet. Schwitzen und Schieben ade.

 

Ingeborg Gekle-Maier übernahm die Aufgabe, einen Antrag für einen Fahrradbeauftragten zu entwerfen. Dieser sollte aber einen bürgerschaftlichen „Stresstest“ beim Arbeitskreis RadKultur bestehen und erst dann auf dem Schreibtisch des Oberbürgermeisters landen. Dieser Test wurde inzwischen erfolgreich absolviert - mit Auflagen.

In der nun eingereichten Version schlagen die Grünen drei Varianten für die Einrichtung dieser Stelle vor: eine verwaltungsinterne Umschichtung, eine Ausschreibung oder eine ehrenamtliche Lösung. Für letztere hat die Ökopartei bereits einen interessierten sachkundigen Bürger ausfindig gemacht.

Und was hat ein Radverkehrsbeauftragter zu tun? Grundsätzlich soll er oder sie bei allen Planungen in Rottweil, die Verkehrsfragen berühren, die Belange des Radverkehrs vertreten. Es geht aber auch ums Fördern der Fahrradnutzung und der Verkehrssicherheit durch eine fahrradfreundliche Infrastruktur. Nicht nur für innerstädtische Radlerinnen und Radler, sondern auch für Pendler und Radtouristen. Wichtig ist auch das sorgsame Dokumentieren von Schwachstellen. Der Beauftragte dient somit als Ansprechpartner für alle Fragen rund um den Rottweiler Radverkehr. Und als Vision könnte er auch das Zukunftsprojekt eines kommunalen Radmobilitätskonzeptes fachlich begleiten.

In der Begründung betonen die Ortsgrünen abschließend: Mit dieser personellen Verankerung der Radverkehrsförderung innerhalb der Verwaltung lässt sich dem Ziel einer modernen Radkultur in Rottweil Beine machen. Das Bewusstsein wächst, dass mehr Radkultur ein wichtiger Baustein für Lebensqualität ist und ein Hebel, um die historische Innenstadt vom Autoverkehr zu befreien.

expand_less