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Eine Landesgartenschau für Klimaschutz, Artenvielfalt, Lebensfreude


 

Nachbetrachtung der LGS-Rahmenplanung

 

Die Konturen der Landesgartenschau 2028 werden klarer: Das spiegelt der Beschluss der Rahmenplanung im Gemeinderat. Die grüne Gemeinderatsfraktion stimmte zu. Wie sie in ihrer Pressemitteilung betont, ist damit aber nicht alles festgezurrt. Vieles bleibt im Fluss. Auch die Bürgerschaft ist weiter gefragt. Die Nachbetrachtung des Beschlusses führte in der Fraktion allerdings zu einigen neuen Überlegungen.

Blick vom Nägelesgraben auf die Stadtkulisse


Klimaschutz soll Landesgartenschau den Stempel aufdrücken

 

Das Motto der Landesgartenschau lautet recht allgemein „Höher. Grüner. Weiter“. Frank Sucker wünschte sich einen ergänzenden Dreiklang mit mehr Inhalt: eine Landesgartenschau für „Klimaschutz, Artenvielfalt, Lebensfreude.“ Die Fachwelt ist sich einig, dass dieses Jahrzehnt entscheidend ist fürs Einhalten des Pariser Klimaabkommens. Dieses Bewusstsein sollte auch der Landesgartenschau den Stempel aufdrücken. Sonst fällt sie aus der Zeit. Nach allem, was man von den Koalitionsverhandlungen erfährt, harmoniert dieser Schwerpunkt auch mit der kommenden Landesregierung.

 

Klimaschutz: spannend, innovativ, lebensfroh

 

Viele Menschen verbinden Klima- und Artenschutz immer noch mit eher bedrückenden Verboten und Verzicht. Die Landesgartenschau könnte das korrigieren und zeigen, dass beides faszinierende Herausforderungen sind. Voller Innovationen und Gewinnen an Lebensqualität und Lebensfreude. Nicht gegen, sondern mit der Natur. Erlebbar etwa am revitalisierten Neckar und der verkehrsberuhigten Innenstadt. Der unter fossilem Auto-Stress ächzende Friedrichsplatz wird wieder ein echter Platz, der zum Verweilen einlädt. So erhält auch das Stadtbild dort neuen Glanz.

 

Parkhausklotz am Nägelesgraben verstellt das Stadtbild

 

Apropos Stadtbild. Für das angedachte Parkhaus am Nägelesgraben gab’s nach dem Abwägen vieler Argumente in der Grünen-Runde ein klares Nein. Ein Riesenklotz verstellt nach Ansicht von Ira Hugger dort den Blick auf Rottweils nördliche Schokoladenseite. Das passt nicht zur aktuellen Markenbildung „Rottweil.Das Original.“ Ganz zu schweigen vom Eingriff in den charakteristischen Grüngürtel um die Innenstadt, den die Landesgartenschau ja freilegen möchte. Ingeborg Gekle-Maier brachte es so auf den Punkt: „Das ist eine Sünde am Stadtbild“.

 

Die Fraktion begrüßte, dass das Mobilitätskonzept zur Landesgartenschau auf eine Verkehrswende setzt, die die Vorherrschaft des motorisierten Individualverkehrs knackt. Stattdessen bekommen Fußgänger, Radfahrer und öffentliche Verkehrsmittel mehr Raum. Als Modellkommune im „Kompetenznetz Klima Mobil“ kann die Stadt mit Geldern des Landes rechnen. Doch von dieser Verkehrswende sind viele Bürgerinnen und Bürger noch nicht überzeugt. Manche befürchten, neue Parkhäuser könnten den Individualverkehr sogar fördern. Hier mangelt’s an Aufklärung, dem Durchspielen von Alternativen und an Zahlen, die den tatsächlichen Bedarf an Parkplätzen ermitteln.

 

Eine Zukunft mit weniger PKW-Verkehr

 

Die Grünen waren sich einig, beim Planen von Parkplätzen nicht nur im Bann des Heute zu stehen. In den kommenden zehn Jahren wälzen Digitalisierung, autonomes Fahren und neue Dienstleistungen die Mobilität um. Auch im ländlichen Raum. Mobilität geht dann anders: weniger PKWs, flexibel, emissionsfrei - einfach besser. Kostspielige Parkhäuser in herkömmlicher Bauweise wären dann alsbald Investitionsruinen.

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