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Gestalten wir die Rottweiler Mobilitätswende


Ein paar Worte ins Smartphone: Und pünktlich fährt ein vierrädriger Computer emissionsfrei vor, bringt einen ans Ziel und rollt weiter zum nächsten Kunden. Nun, ganz verloren sich Vorstand und Gemeinderäte der Ortsgrünen nicht in solchen Fantasien. Sie blieben realistisch genug zu sehen, dass im ländlichen Raum das Privatauto noch länger Objekt der Begierde ist als in Metropolen, wo junge Leute zunehmend darauf pfeifen.

Coole Lastenradler in Verona


Aber klar war doch allen, dass die Mobilität insgesamt vor einem tiefgreifenden Umbruch steht. Wie soll Rottweil damit umgehen? Sich davon überrumpeln lassen oder ihn aktiv gestalten? Frank Sucker riet zu letzterem und schlug dazu eine Fachtagung „Zukunftsmobilität in Rottweil“ vor - getragen von Verwaltung, Gemeinderat, Gewerbe- und Handelsverein (GHV). Und selbstverständlich unter Beteiligung der interessierten Bürgerschaft.

Die Gemeinderatsfraktion griff diesen Vorschlag gerne auf. Ingeborg Gekle-Maier meint im entsprechenden Antrag, Ziel solch einer Veranstaltung ist es, sich rechtzeitig bewusst zu machen, welche Chancen die anstehende Mobilitätswende der städtischen Verkehrspolitik bietet: „Das erspart Stückwerk, Fehlplanungen und Fehlinvestitionen.“ Dieses Expertentreffen könnte ein Impulsgeber innerhalb der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung sein, die der Gemeinderat ja jüngst begrüßte.

In der Begründung nennen die Grünen einige Stichworte, die den dramatischen Wandel in der Mobilität signalisieren: emissionsfreie Elektromobilität, Digitalisierung, autonomes Fahren, die Mobilitätskette verschiedener Verkehrsmittel, Car-Sharing-Modelle, massive Steigerung des Radverkehrs… Wissenschaftler reden von einer Transformation, die sich viel dynamischer vollziehen wird, als man gemeinhin so denkt und vergleichen sie mit dem Übergang vom Pferd zum Automobil.

Die grüne Fraktion betont, es ist nun an der Zeit, sich mit diesem Wandel sachkundig zu machen, denn er berührt alle Themen der aktuellen verkehrspolitischen Diskussionen. In ihrem Antrag erinnert sie an die Beruhigung der historischen Innenstadt, an das Parkplatzmanagement und Leitsysteme für die Besucher von Testturm und Hängebrücke. Es geht aber auch um die Aufwertung des Bahnhofs, den Rad- und E-Bikeverkehr oder einen Netz gestützten emissionsfreien ÖPNV. Auch ließen sich die zunehmenden Lieferdienste mit emissionsfreien Fahrzeugen und Lastenrädern bewältigen. Und kann die Stadt mit ihrem Fuhrpark nicht Vorreiter in der Elektromobilität werden? Der Nahraum historische Innenstadt braucht jedenfalls dringend eine höhere Aufenthaltsqualität. Und nicht zuletzt drängt eine mögliche Landesgartenschau zu innovativen Verkehrsprojekten.

Alle diese Fragen führen nach Ansicht der Ökopartei zu neuen Antworten, wenn man sie vorausschauend im Licht der Zukunftsmobilität im digitalen und emissionsfreien Zeitalter beurteilt. Abschließend räumen die Grünen ein, dass man heute noch gar nicht alle Entwicklungen einschätzen kann. Doch auf der Basis gesicherten Wissens sollte Rottweil sich auch verkehrspolitisch offensiv Richtung Zukunft auf den Weg machen. So, wie man sich in anderen Bereichen viel zugutehält, bewährte Tradition mit innovativer Moderne zu verbinden.

 

Wer sich für den fertigen Antrag interessiert:

https://www.gruene-rottweil-zimmern.de/fileadmin/rt-zimmern/dateien/Antrag_Rottweiler_Mobilitaetswende.pdf

 

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