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Die grüne Gemeinderatsfraktion will's jetzt offiziell wissen: Wieviel investiert die Stadt in den Radverkehr?


Wie bewegen wir uns im zukünftigen Rottweil? Die Umwälzungen in der Mobilität machen nach unserer Ansicht keinen Bogen um Rottweil. Wir sind davon überzeugt, dass neben autonom fahrenden und abgasfreien Fahrzeugen der Radverkehr in Zukunft eine Schlüsselrolle spielt. In einer Anfrage an die Verwaltung möchte die grüne Gemeinderatsfraktion Klarheit in der Radverkehrsförderung.

Fahrräder werden Lifestyle-Objekte


In der Begründung weist die Fraktion zunächst auf den Wert öffentlicher Räume hin, in denen Begegnungen und Kommunikation sich ungestört entfalten sollen. Besonders gilt dies für die historische Innenstadt mit ihrer hohen Aufenthaltsqualität. Wer diese ernsthaft von Lärm, Schadstoffen und Staus entlasten möchte, kommt um eine Förderung der Radmobilität nicht herum. Wörtlich heißt es: „Alle fahrradfreundlichen Städte zeichnen sich durch hohe Lebensqualität aus.“

Im Weiteren listen die Grünen auf, dass sich seit dem letzten Verkehrsentwicklungsplan von 2002 eine Menge geändert hat: Viele Autos und LKWs umfahren inzwischen die Innenstadt, der Fahrradmarkt brummt, Räder sind heute begehrte Lifestyleobjekte, man sieht die ersten Lastenräder in der Stadt. Und dank des E-Bike-Booms relativieren sich die topografischen Nachteile des hügeligen Rottweils immer mehr. Das macht es lohnend, neu über die Chancen von mehr Radmobilität nachzudenken und die Radinfrastruktur so zu gestalten, dass die Vorteile dieses Verkehrsmittels auch zum Zuge kommen: Es ist flink, platzsparend, leise und emissionsfrei - und fördert die Gesundheit, denn Bewegungsmangel ist eine Hauptursache vieler Krankheiten.

Ihre Anfrage will die Fraktion nicht als Polemik missverstanden wissen - etwa dass die die Stadt rein gar nichts fürs Radfahren unternehme. Sie wettert auch nicht grundsätzlich gegen das Auto, denn viele nutzen je nachdem ja unterschiedliche Verkehrsmittel. Sie meint aber, das städtische Engagement für ein fahrradfreundliches Rottweil muss plausibel nachvollziehbar werden. Als vernünftige Messgröße schlägt sie den Einsatz finanzieller Mittel pro Einwohner und Jahr vor. Der vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung vorgelegte „Nationale Radverkehrsplan 2020“ nennt für Städte und Gemeinden einen jährlichen Finanzbedarf zwischen 8 und 18 € pro Einwohner. Wenn der Rottweiler Ist-Zustand einmal ermittelt ist, können sich Verwaltung, Gemeinderat und Bürgerschaft daran orientieren.

Wir hoffen, dass diese Erhebung auch das Bewusstsein schärft, Gelder dort einzusetzen, wo sie möglichst rasch möglichst viel Sicherheit für Radfahrer schaffen - insbesondere für Kinder und Senioren: „Radfahrer sind nun mal gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer, denen das Radeln Spaß machen und keine Mutprobe sein soll.“

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