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Gehört die Konrad-Witz-Schule zum "Schwäbischen Himmelfahrtskommando" (FAZ)? Grober Unfug meinen Rottweils Grüne

„Schwäbisches Himmelfahrtskommando“ titelte neulich die FAZ - und meinte damit die Gemeinschaftsschulen. Eine Schlagzeile, die auch die Eltern verunsichern könnte, die ihre Kinder in die Rottweiler Konrad-Witz-Schule schicken. Die CDU witterte willkommene Wahlkampfmunition und fordert umgehend Änderungen am Konzept der missliebigen Gemeinschaftsschule. Doch ein paar Tage später schon entpuppt sich diese Kritik kläglich als Rohrkrepierer.

Homepage der Konrad-Witz-Schule


Was war geschehen? Laut FAZ kritisieren Wissenschaftler die Umsetzung dieses Schulkonzeptes an der Geschwister-Scholl-Gemeinschaftsschule in Tübingen. Individuelles Lernen erweise sich als ineffektiv, die Lehrer hätten keinen Überblick über den Leistungsstand der Schüler und die Bewertungen seien fragwürdig. CDU-Spitzenkandidat Wolf reicht dieser dürre Zwischenbericht über eine Klassenstufe an einer einzigen Schule bereits zum Urteil: „Es besteht dringender Handlungsbedarf und der verantwortliche Kultusminister schaut weg.“ Oberflächlicher und unsachlicher geht’s kaum noch.

 

Die Fakten: Es handelt sich um einen Zwischenbericht einer wissenschaftlichen Begleitforschung, die die Qualitätsentwicklung unterstützen soll. Gedacht ausschließlich für schulinterne Zwecke. Der Vorwurf, das Kultusministerium halte diese Studie aus ideologischen Gründen zurück, ist abwegig. Die vollständige Untersuchung erscheint erst im Frühjahr 2016. Die Forschergruppe verurteilt die Weitergabe: Ein Bericht, der den Entwicklungsstand einer einzelnen Schule darstelle, „kann nicht exemplarisch für die Praxis der Gemeinschaftsschule in Baden-Württemberg insgesamt interpretiert werden“, schreiben die Professoren.

 

Das Forscherteam stellt vielmehr richtig, dass diese Berichte nicht einmal den aktuellen Stand repräsentieren und bedauert, „dass eines der Gutachten über Dritte weitergegeben wurde und verurteilt dieses Vorgehen, weil damit Tatsachen verfälscht in die öffentliche Diskussion gebracht wurden.“

 

 

Die Eltern, die ihre Kinder der Konrad-Witz-Schule anvertrauen, können also beruhigt sein. Es spricht eher für diese neue Schulart, dass sie wissenschaftlich so gründlich auf Herz auf Nieren geprüft wird, um sie ständig zu verbessern. Schulleiter Friedrichsdorf von der Tübinger Geschwister-Scholl-Schule widerlegte im Juli den Vorwurf der Ineffektivität: Bei den Leistungen lagen die Absolventen mit einem Durchschnitt von 2,3 um 0,4 Punkte besser als der langjährige Wert der Realschule. 23 Prozent der Schüler erreichten sogar einen Einser-Notenschnitt.

 

Die FAZ:

http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/vernichtendes-urteil-fuer-lehrform-gemeinschaftsschule-13753267.html

 

Entgegnung des Forscherteams:

http://www.uni-tuebingen.de/index.php?eID=tx_nawsecuredl&u=0&g=0&t=1440519552&hash=0d390e5047582f47e9c5ec4c053f941836434892&file=fileadmin/Uni_Tuebingen/Fakultaeten/SozialVerhalten/Insitut_für_Erziehungswissenschaft/Dokumente/Schulpädagogik/Richtigstellung_Schwaebisches_Himmelfahrtskommando.pdf

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