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Wir GRÜNEN bleiben dabei: Der fehlende Bürgerentscheid ist ein Makel an der Rottweiler JVA-Bewerbung

Nach der Bürgerversammlung machen die Ortsgrünen eine interne Abstimmung


„Ein Bürgerentscheid über die JVA wäre eine Sternstunde unserer kommunalen Demokratie gewesen“, meinte Frank Sucker in der Sitzung von grünem Ortsvorstand und der grünen Gemeinderatsfraktion. Und Ingeborg Gekle-Maier bedauerte, dass diese Chance „in einer emotionalen, wenig sachlichen Gemeinderatssitzung verspielt wurde.“

 

Wie konnte es dazu kommen, dass die Debatte zur JVA derart entglitt? Ingeborg Gekle-Maier schilderte, wie sie diese Gemeinderatssitzung erlebte. Ursprünglich ging es lediglich um einen Gedankenaustausch über die Formen einer Bürgerbeteiligung zum JVA-Standort Esch. Abstimmungen waren ausdrücklich nicht vorgesehen. Die Stimmung kippte, als Reiner Hils (FFR) dann doch mit einem Antrag auf einen Bürgerentscheid vorpreschte und so die Gemeinderatsrunde überrumpelte. „Niemand von der grünen Fraktion war an diesem Antrag beteiligt“, informierte Gekle-Maier und bedauerte, dass das in der Berichterstattung fast unterging. „Es gibt kein Konglomerat von Grünen und FFR“, so Gekle-Maier. Über einen Bürgerentscheid hätte ursprünglich gut vorbereitet erst am 13. Mai in einer Sondersitzung abgestimmt werden sollen.

 

Das Argument, die Zeit sei zu knapp für einen Bürgerentscheid am 28. Juni, überzeugte niemanden: Das Thema ist nicht neu, die Diskussionen laufen längst, die Bürgerversammlung steht an, die JVA-Befürworter plakatierten bereits und eine Zustellung seriöser Infos an die Haushalte wäre bis zum Entscheid gut möglich gewesen. Ja, was solle denn noch alles geschehen? Auch die Landesebene zeigt absolut kein Verständnis für die angebliche Zeitknappheit. Unser Vorstandsmitglied Andreas Rebmann schüttelte nur den Kopf über die weltfremde Auffassung der Freien Wähler, die Rottweiler Bürgerschaft solle erst im Spätherbst abstimmen.

 

Vehement kritisierte Gekle Maier dann auch die anschließende Retourkutsche der CDU in dieser Sitzung. Die überraschte nun ihrerseits mit einem Antrag, dass Rottweil weiterhin hinter einer JVA stehe. Damit habe man die GRÜNEN in die beliebte „Neinsager-Ecke“ drängen wollen. Dabei haben die GRÜNEN sich seit der Gemeinderatswahl stets klar für eine JVA in Rottweil eingesetzt.

 

 

Wir warten nun die Bürgerversammlung ab und gehen davon aus, dass dann der maximale Informationsstand erreicht ist. Auf dieser Grundlage stimmen wir dann grün-intern über die JVA ab. Bislang sind die Meinungen dazu kontrovers - womit wir gut und friedlich leben. Innerparteiliche Demokratie. Eher befremdlich, dass in den anderen Parteien sich keine JVA-Skeptiker zu Wort melden. Kaum vorstellbar, dass es die bei dieser schwierigen Abwägung nicht gibt.

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