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Hausener Bürgerbefragung ein Knüller für alle Teilorte?

V.l.r.n: Andreas Rebmann, Ingeborg Gekle-Maier, Ortsvorsteher Herbert Sauter

Station vier des wandernden Grünen Stammtischs war der Hausener „Adler“. Grünenvorstand Andreas Rebmann begrüßte Ortsvorsteher Herbert Sauter in der Runde. Dieser erläuterte den kommunalpolitischen Newcomern dann seine Hausener Bilanz. Highlights sind Biogasanlage, Rathausumbau, Baulückenmanagement und reges Vereinsleben. Sorgen machen hingegen Verluste durch den Strukturwandel. Ganz oben auf der Wunschliste stehen der Ausbau der Bollershofstraße, die Erschließung des Baugebiets „Bronnenkohl“ und schnelles Internet. Insgesamt zeichnete Sauter ein positives Bild des Teilorts, der auch von der Stadtnähe und der Maximilian-Kolbe-Schule profitiert.

Ganz besonders spitzten die Grünen ihre Ohren, als Sauter den Bürgerfragebogen ansprach, der im März ausgewertet werde. Der Rücklauf dieser umfangreichen Befragung sei erstaunlich. Ortschaftsrätin Manuela Hirt betonte, dass diese Umfrage nicht nur Defizite ermittelt. Sie gehe auch den speziellen „Hausener Wohlfühlfaktoren“ nach. Ein Glücksfall sei, dass diese Umfrage im Rahmen einer Studienarbeit gratis zu bekommen war. Spannend werde nun die Auswertung der Ergebnisse in Workshops. Ingeborg Gekle-Maier zeigte sich davon so begeistert, dass sie dieses Vorgehen am liebsten auch auf andere Teilorte, ja selbst auf die Kernstadt übertragen möchte. Ihre Überzeugung: „Das fördert die Zusammengehörigkeit.“

Sauter erhofft sich nun Tipps, wie man etwa dem demographischen Wandel begegnen könne. „Altersgerechtes Wohnen ist eine Herausforderung“, so Sauter. Da könnte im Baugebiet „Bronnenkohl“ Vorbildliches geschehen. Er bedauerte die aktuelle Konkurrenz mit dem Rottweiler Baugebiet „Spitalhöhe“. In den anstehenden Workshops gehe es wahrscheinlich auch um andere Seiten des Strukturwandels. Der Verlust eines Gasthauses schmerze. Auch für den Laden und das Backhaus sei das Ende in Sicht. Konrad Messner fürchtete, ein Laden könne nur mit Zuschüssen überleben. Zuversicht strahlte Sauter beim Thema schnelles Internet aus. Er habe erreicht, dass dafür nun Wirtschaftsförderer Lomsky zuständig sei. Ein Baugebiet ohne schnelles Internet „kann man heute vergessen“. Ein weiteres Workshopthema wird vielleicht die Frage nach einem freien Jugendtreff.

Zum Verhältnis zwischen Stadt und Teilort wollte Gekle-Maier wissen, ob es für Hausen vorteilhaft sei, dass Sauter auch einen Sitz im Gemeinderat habe. Nach einem Zögern räumte Sauter ein: „Es hilft schon. Hab’ einen anderen Zugang.“ Manuela Hirt warf kritisch ein, sie habe sich in Sachen Baugebiet „Bronnenkohl“ von der Stadtverwaltung schon etwas überrumpelt gefühlt.

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