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Keine soziale Kälte für die Wärmestube!

Brennende Aktualität setzte den Zuschussantrag des Vereins Freundeskreis Wärmestube e.V. ganz oben auf die Tagesordnung der letzten Sitzung der Grünen-Fraktion. Sie hatte noch die Worte des Oberbürgermeisters in seiner Neujahrsansprache im Ohr, man müsse in klammen Zeiten auch mal den Mut haben, wünschenswerte Zuschussanträge abzulehnen. Dazu brauche es Rückgrat, Pragmatismus, Weitblick. Der Oberbürgermeister nannte zwar nicht direkt diesen Zuschussantrag der Wärmestube. Den Grünen aber war klar: auch dieser war gemeint. Die Stellungnahme der Verwaltung dazu ist eindeutig.

Wärmestube in der Suppengasse


 

Sparsam Haushalten ja - aber nicht bei den Schwächsten

 

Die Fraktion sah das völlig anders: „Ja, schwierige Zeiten verlangen dringend Haushaltsdisziplin mit Abstrichen am Wünschenswerten“, schreibt sie in ihrer Pressemitteilung. Doch dieses Exempel dürfe man nicht ausgerechnet an den sozial Schwächsten statuieren. Gerade wenn Teuerung, Wohnungsnot und andere soziale Notlagen überhand nehmen. Mutiger sei es, von eher Wohlhabenden Solidarität mit Menschen in prekären Lebensverhältnissen einzufordern. Fraktionssprecherin Ingeborg Gekle-Maier wies auf die eben erschienene Oxfam-Studie hin: „Die belegt, dass die Kluft zwischen Arm und Reich sich enorm vergrößert.“ Als einen Ausweg nenne die Studie mehr Investitionen in den Ausbau von sozialen Sicherungssystemen. Frank Sucker sah das auch so und meinte verwundert: „Soziale Kälte bekommt nun ausgerechnet die Wärmestube zu spüren.“

 

Es geht auch um seelische Wärme

 

Gabriele Schneider sprach noch andere Aufgaben der Wärmestube an, die übers Essen, Wärmen, Kleidung, Körperpflege oder medizinische Vermittlung hinaus gehen. Sie betonte auch deren psychische Bedeutung: Es gehe auch um zwischenmenschliche Nähe und Beistand gegen Vereinsamung. Ein oft unterschätztes gesellschaftliches Problem. Und Schneider meinte weiter, dass man diese Einrichtung nicht als Kostenbelastung ansehen dürfe. Sie vermeide auch Gesundheits- und andere soziale Kosten.

 

Professionelle Unterstützung notwendig

 

All diese und die vermutlich noch wachsenden Aufgaben lassen sich in den Augen der Grünen bei bestem Willen nicht mehr nur ehrenamtlich vom Verein Freundeskreis Wärmestube e.V. bewältigen. Es braucht auch professionelle Unterstützung. Und wenn Spenden nicht mehr ausreichen, muss die Stadt mit dem bescheidenen Zuschuss von 15.000 € einspringen. Immerhin komme über die Hälfte der in der Suppengasse Betreuten aus der Stadt. Die Grünen-Fraktion stimmt also klar dem Zuschussantrag des Vereins zu. Die Verwaltung sei bisher immer schnell und kreativ fündig geworden, wenn es im Haushalt Notwendiges zu finanzieren galt.

 

 

 

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