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Zeitenwende mit einer Photovoltaik-Offensive


Seit dem brutalen Angriffskrieg gegen die Ukraine fällt in der großen Politik häufig das Wort „Zeitenwende“. Wenn diese jedoch keine Worthülse sein soll, muss sie nach Ansicht der Gemeinderatsfraktion der Grünen auch die kleine kommunale Welt erfassen. Über die Dramatik des Klimaschutzes hinaus dränge nun zusätzlich die fatale Abhängigkeit von russischem Öl und Gas dazu, Energie zu sparen und den Ausbau heimischer Erneuerbarer Energien drastisch zu beschleunigen. Zu Recht genießen diese neuerdings den guten Ruf als „Freiheitsenergien“. Als Konsequenz schlagen die Grünen eine Rottweiler Photovoltaik-Ausbauoffensive vor.

Rottweiler Dachlandschaft


 

Die Stadt - eine Bortschafterin des Wandels

 

In ihrem Antrag wünschen sie sich, dass die Stadt sich als „lokale Botschafterin des Wandels versteht“ und sich das Ziel setzt, bis zur Landesgartenschau 2028 alle Photovoltaik-Potenziale auf ihren kommunalen Liegenschaften auszuschöpfen. Mit Blick auf die Gesamtstadt sind in diese PV-Strategie selbstredend auch Gewerbe, Handel, Industrie und die breite Bürgergesellschaft einzubeziehen.

 

Organisierende Stabsstelle

 

Solch ein Projekt braucht eine organisierende Stabsstelle. Diese könnte ein künftiges Klimaschutzmanagement oder der bereits bestehende Energiebeirat bilden. Als weitere Akteure sollten etwa auch Wirtschaftsförderung, ENRW, Stadtbau Rottweil, die Energieagentur des Landkreises Rottweil und die Lokale Agenda mitwirken. „Alles ist von einer überzeugenden Öffentlichkeitsarbeit zu flankieren“, so die Grünen in ihrer Pressemitteilung.

 

Ein Wumms für heimische Energien

 

Im Antrag geht die Ökopartei ins Detail und skizziert einen Strauß möglicher Handlungsfelder, die sich mit weiteren Ideen bereichern lassen. In letzter Zeit fiel das Engagement der Stadt bei Photovoltaik-Freiflächenanlagen auf, die allerdings mit landwirtschaftlicher Nutzung in Konflikt geraten können. Doch bei diesem sinnvollen Bemühen dürfe die Rottweiler Dachlandschaft nicht aus dem Blick geraten. Die Vogelperspektive offenbare nämlich: Auch im Siedlungsgebiet liegen noch viele Dächer und Parkplätze brach, auf denen sich grüner Strom erzeugen lässt. Völlig konfliktfrei. Nicht zu vergessen Fassaden, Balkone, Carports. Für die Grünen sind das alles „ungehobene Energieschätze“.


Der Markt richte da sicherlich einiges. „Doch diese Zeitenwende verlangt mehr als Business as usual“, meinen Rottweils Grüne. Gerade jetzt braucht es „einen echten Wumms für heimische Energien“ durch intensivierte Beratung, kreative Kampagnen, konkrete Projekte.

 

Finanzierungsmöglichkeiten

 

So könne die Stabsstelle beispielsweise mit Einkaufszentren, Handels- und Gewerbebetrieben einen Runden Tisch ins Leben rufen, der die Potenziale für PV-Anlagen auf deren Bestandsgebäuden, Fassaden und Parkplätzen ermittelt und Wege zu sucht, diese zügig zu mobilisieren. Nutzen lässt sich dabei das Know-how des Photovoltaik-Netzwerks Baden-Württemberg. Es gelte aber auch, Finanzierungsmöglichkeiten von EU, Bund und Land abzuklopfen. Das „Osterpaket“ des Wirtschafts- und Klimaschutzministers Habeck klinge vielversprechend. Denkbar sind aber auch Pacht- und Contracting-Modelle, die Bürgerinnen und Bürgern hohe Investitionskosten ersparen und sie von aufwändigen Planungen und Finanzierungsfragen entlasten.

 

Vertiefende Informationen:

 

 

 

 

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