Wozu eine städtische CO2-Bilanz?
Beim Recherchieren stießen die Grünen zwar auf eine Energie- und CO2-Bilanz der Stadt. Doch diese stammt vom November 2015, ist ihrer Meinung nach also ziemlich veraltet und wenig aussagekräftig. „Höchste Zeit also für eine Aktualisierung, um faktenbasiert beurteilen zu können, ob die Emissionen der Treibhausgase im Stadtgebiet seither zu- oder abgenommen haben“, schreibt die Fraktion in ihrer Pressemitteilung. Für solch eine Evaluation und das entsprechende Controlling sind Energie- und CO2-Bilanzen also unabdingbar. Genau genommen sollten sie jährlich erfolgen. Diese Daten geben auch sachdienliche Hinweise, welche Ziele bereits erreicht sind bzw. wo Defizite bestehen. So lässt sich weiterer Handlungsbedarf fundiert begründen.
3.500 € im Haushalt 2022 nötig
All das bringt Rottweils Grüne dazu, 3.500 € für die Erstellung einer aktuellen Energie- und CO2-Bilanz im Haushalt 2022 zu beantragen. Eine auf den ersten Blick überraschend bescheidene Summe für ein Fachgutachten. Dies erklärt sich aber so: Laut Auskunft der Energieagentur für die Region Schwarzwald-Baar-Heuberg wird die Erarbeitung solch einer Energie- und CO2-Bilanz mit rund 75 Prozent kräftig gefördert. Bei den 3.500 € handelt es sich also nur um den städtischen Eigenbeitrag.
Pluspunkte beim European Energy Award
In ihrem Antrag nennen die Grünen noch einen weiteren Grund, der eine neue Energie- und CO2-Bilanz schmackhaft macht: Diese wirkt sich nämlich auch positiv auf die Bewertung im Rahmen des European Energy Awards aus. Vor Jahren erlangte die Stadt bei dieser internationalen Zertifizierung schon einmal eine Auszeichnung. Sie bekundete bereits, auch 2022 weiter daran teilzunehmen und möchte so ihren Ehrgeiz im Klimaschutz unterstreichen.
Vertiefende Informationen:
- Deutsches Institut für Urbanistik: Energie- und CO2-Bilanz als wirksames Instrument für Klimaschutz in Kommunen (2020) (https://repository.difu.de/jspui/bitstream/difu/576885/3/ImpulspapierEnergieundCO2Bilanz_bf.pdf)