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Klimaneutralität im Bühlinger Baugebiet "Hölzle"?


 

„Ein neues Baugebiet zu erschließen, ist immer eine zweischneidige Sache und zerreißt die grüne Seele“, schreiben die Grünen in ihrer Pressemitteilung. Einerseits entsteht dringend benötigter Wohnraum, andererseits schnürt der Flächenverbrauch die Natur immer weiter ein. Fürs Bühlinger Baugebiet „Hölzle“ ist das besonders brisant, da dort nach dem beschleunigten Verfahren geplant wird - also ohne formale Umweltprüfung und ökologische Ausgleichsmaßnahmen.

Das Baugebiet "Hölzle"


Klimaneutrale Wärmeversorgung

 

Dieses Dilemma ging der grünen Gemeinderatsfraktion nicht aus dem Kopf. Als einen Ausgleich beantragt sie nun, fachkompetent zu prüfen, ob und mit welchen Techniken sich im „Hölzle“ eine klimaneutrale Wärmeversorgung verwirklichen lässt. Vielleicht könnte das „Hölzle“ dann als ein innovatives Bauprojekt gelten, für das sich Fördermittel der EU, des Bundes oder des Landes einwerben lassen.

 

Im Einklang mit der Wärmewende des Landes

 

Mit der Zielsetzung der Klimaneutralität ist man nach Ansicht der Rottweiler Grünen auf der Höhe der Zeit. So verweisen sie in der Antragsbegründung auf das novellierte Klimaschutzgesetz des Landes Baden-Württemberg, das eine Wärmewende und Klimaneutralität im Jahr 2050 vorsieht. Der hierzu entworfene Handlungsleitfaden bezieht sich naturgemäß weitgehend auf den Gebäudebestand. Er sieht aber auch in der Bauleitplanung wichtige „Werkzeuge auf kommunaler Ebene“.

 

Zu Recht, urteilen die Grünen: „Neue Baugebiete schaffen nämlich baulich Fakten von Jahrzehnte langer Bedeutung - also weit über das Jahr 2050 hinaus, in dem Klimaneutralität Standard sein soll.“ Das neue Wohngebiet „Hölzle“ bietet also die Gelegenheit, bereits heute diesen Zukunftsweg einzuschlagen. Eine besondere Chance, die man nicht vertun sollte.

 

Und wie ginge es technisch?

 

Wie ließe sich eine klimaneutrale Wärmeversorgung erreichen? Es bieten sich etwa Geothermie, Umweltwärme, Solarthermie, Biomasse an, die sich mit Wärmepumpen  nutzen lassen. Oft geschieht das bereits in Einzelheizungen. Doch in einem neuen Quartier wie dem „Hölzle“ ist die Einrichtung eines komfortablen Nahwärmenetzes zu prüfen. Bei entsprechenden Festsetzungen im Bebauungsplan sind Probleme der Anschlussdichte und eines Anschlusszwangs hinfällig.

 

Da für Neubauten bereits hohe energetische Vorgaben gelten, sollte nach Ansicht der Grünen die Installation eines sogenannten „kalten Nahwärmenetzes“ besonders unter die Lupe genommen werden. Für solche Gebäude sind niedrige Vorlauftemperaturen beim Heizen ausreichend. Und verbunden mit Photovoltaikanlagen ließe sich so ein komplett emissionsfreies Strom-Wärmesystem installieren, das im Sommer die Gebäude sogar noch kühlt. Ein echtes Zukunftsprojekt? Die Grünen halten das in ihrer Pressemitteilung durchaus für möglich.

 

Zusätzliche Informationen:

 

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