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Rottweil soll Fairtrade-Town werden


 

Es wäre reichlich vermessen, würde das kleine Rottweil sich aufmachen, die Welt zu retten. Doch geht’s wenigstens ein ganz klein bisschen? In homöopathischer Dosis gewissermaßen? Das wünscht sich die Gemeinderatsfraktion von Bündnis 90 / Die Grünen in einem Antrag, der darauf hinaus will, dass die Stadt Rottweil sich der Kampagne Fairtrade-Towns anschließt. Über 600 Kommunen seien bereits dabei - im Landkreis Rottweil Schramberg und Schiltach. Und Sulz steckt in der Bewerbungsphase.

Quellennachweis: "TransFair e.V. / [Photographer]“


Passt zur UN-Agenda 2030

 

In der Begründung ihres Antrags erinnern die Grünen daran, dass der Rottweiler Gemeinderat sich ausdrücklich zu den siebzehn Zielen einer nachhaltigen Entwicklung bekannt hat, die die Weltgemeinschaft in der UN-Agenda 2030 formulierte. Das erste Ziel lautet „Keine Armut“, das zweite „Kein Hunger“. „Fairen Welthandel auf kommunaler Ebene zu fördern, ist dazu ein bescheidener Beitrag“, meinen die Grünen in ihrer Pressemitteilung. Und genau das ist der Kern der internationalen Fairtrade-Towns-Kampagne. Mögliche Befürchtungen, eine Teilnahme könne den ohnehin klammen Stadtsäckel zusätzlich belasten, entkräftet die Fraktion gleich vorab: „Die Teilnahme an der Kampagne ist kostenfrei.“

 

Ein Zeichen von Weltoffenheit

 

Im Antrag machen die Grünen eine städtische Beteiligung schmackhaft, indem sie deren Vorteile herausstellen. So drücke die Auszeichnung „Fairtrade-Town“ sympathische Weltoffenheit aus, diene der Wirtschaftsförderung und sei somit auch ein Beitrag zur Imagepflege und einem attraktiven Stadtmarketing. Und ganz praktisch setze dieses Engagement weitere Impulse für ein nachhaltiges Beschaffungswesen innerhalb der Verwaltung.

 

Rottweil eigne sich besonders gut für eine Teilnahme an dieser Kampagne, betonen die Grünen. Das Engagement für fairen Handel und die bedrückenden Probleme armer Länder auf der südlichen Erdhalbkugel habe in der Rottweiler Zivilgesellschaft nämlich schon eine lange, eindrucksvolle Tradition. Ein Beschluss der Stadt Rottweil, Fairtrade-Town zu werden, füge sich also bestens in diese bisherigen Aktivitäten ein.

 

Fünf Teilnahmekriterien

 

Die Teilnahme an der Kampagne ist zwar kostenlos - doch nicht bedingungslos. Für die Auszeichnung Fairtrade-Town müssen nämlich fünf Kriterien erfüllt sein: Politisch ist ein Ratsbeschluss der Kommune und die Einrichtung einer Steuerungsgruppe nötig. Und ökonomisch müssen der lokale Einzelhandel und öffentliche Einrichtungen Produkte aus fairem Handel anbieten. Darüber hinaus muss die städtische Öffentlichkeitsarbeit über das Thema „Fairer Handel“ berichten. Die Ökopartei schätzt in ihrem Antrag die Rottweiler Verhältnisse abschließend so ein, dass die Stadt diese Kriterien leicht erfüllen kann.

 

Nähere Infos:

 

Allgemeines zum TransFair e.V.: https://www.fairtrade-deutschland.de

 

Die Kampagne Fairtrade-Towns: https://www.fairtrade-towns.de/aktuelles

 

Nachhaltige öffentliche Beschaffung nach dem Cradle to Cradle-Prinzip (C2C): https://www.vergabe-insider.com

 

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