Sachbündnisse und Kritik
Der Ortsvorstand zeigte Verständnis, dass die grüne Gemeinderatsfraktion keine Frontenbildung etwa nach dem Motto „Wir gegen die!“ anstrebt, sondern auf Dialog und Zusammenarbeit setzt. Wo immer möglich. Bei Differenzen hält man mit Kritik nicht hinter dem Berg. Viele soziale und ökologische Probleme wie der Klimawandel sind in den Augen der Ökopartei inzwischen aber so gravierend, dass sie neue Wege und Bündnisse verlangen. Auch mal überraschende - jenseits des alten Links-Rechts-Schemas. Eine nachhaltige Stadtentwicklung gelingt nur, wenn sie die Mehrheit der Bürgerschaft erfasst.
Ein Sack voller Projektideen
Die Ortsgrünen schnürten für die kommenden Monate gleich mal einen Sack voller Ideen. So regte Ingeborg Gekle-Maier an, nicht erst dann in Teilorten aufzukreuzen, wenn Wahlkampfrituale das nahelegen. Gespräche mit Ortsvorstehern und Bürgerinnen und Bürgern sind in cooler Atmosphäre vielleicht ergiebiger. Eine andere Projektidee: Lässt sich auch in Rottweil und Umgebung ein Projekt der Solidarischen Landwirtschaft (SoLaWi) initiieren, bei dem Erzeuger und Verbraucher eng kooperieren? Maria Sinner und Frank Sucker überlegen, wie sich sich das Thema „Verrohung in unserer Gesellschaft“ produktiv aufgreifen lässt. Dabei geht es um mehr als Hassreden in sozialen Medien und den Umgang damit, sondern auch um Umgangsformen in Schulen, Behörden oder Vandalismus.
Zukunft der Grünen Stammtische
Das Format der „Grünen Stammtische“ setzen die Ortsgrünen fort - wahrscheinlich aber unter einem knackigeren Namen. Diese Treffen mit Experten sind „zwar meist klein - dafür aber besonders fein“. Als Themen zur Mehrung eigenen Wissens haben die Grünen dabei den Bienenschutz oder die Anpassung des Walds an den Klimawandel im Auge. Auch mit Denkmalschutzbehörden ist ein Gedankenaustausch wünschenswert. Etwa über energetische Sanierung, das Schaffen von innerstädtischem Wohnraum oder die Hängebrücke. Angedacht ist als Präventionsprojekt auch eine Veranstaltung zur Aufklärung über den Konsum von Cannabis. Und Stefan Mauch sehnt sich dem Vorbild Greta Thunberg folgend nach einem Veränderungsdruck, der sich auch jenseits grüner Parteistrukturen entfaltet.
All diese Ideen wurden nicht einfach unverbindlich an einer Pinnwand abgeheftet, sondern Verantwortlichen zugeordnet. Nach der Sommerpause zeigt sich, ob sie zünden.