Flüchtlinge finden häufig in Blechcontainern ihr unökologisches Dach über dem Kopf und in unwirtlichen Umgebungen, die statt wünschenswerter Integration eher Ghettobildung begünstigen. Keimzellen künftiger sozialer Spannungen. Andererseits führt der akute Wohnraumbedarf auch zur Forderung, gesetzliche Umweltnormen kurzfristig abzusenken um Bauvorhaben mehr Tempo zu geben. Diese Übel ließen uns nach Alternativen Ausschau halten. Lässt sich rasch neuer Wohnraum schaffen, der preisgünstig und ästhetisch ansprechend ist, der zugleich hohen ökologischen Standards und dem Klimaschutz dient? Das erinnert an die Quadratur des Kreises. Doch wir hoffen, bei unseren Recherchen fündig geworden zu sein.
Am meisten hat uns beim Fahnden nach Container-Alternativen das unkonventionelle Konzept des bekannten Freiburger Solararchitekten Rolf Disch angesprochen: das Wohnmodul in Energieplus-Bauweise aus Massivholz. Es eignet sich sowohl für Flüchtlingswohnungen wie für den ganz normalen Wohnungsmarkt. Dieses hochwertige Modul, das dank enormer Flexibilität zugleich einen großen Gestaltungsreichtum ermöglicht, hat soeben seine Serienreife erreicht.
Wir haben den Eindruck, diese Wohnmodule sind sozial, ökologisch und wirtschaftlich durchdacht - sind also nachhaltig im besten Wortsinn. Daher raten wir der Stadtbau Rottweil, sich mit dieser Neuentwicklung intensiver zu befassen. Gerade in einer Stadt wie Rottweil, die so beherzt und innovativ Zukunftsfragen anpackt.
Im Schreiben an den Oberbürgermeister beantragt die grüne Gemeinderatsfraktion: „Die Stadt Rottweil möge gründlich prüfen, ob diese Wohnmodule in Energieplus-Bauweise für die Stadtbau Rottweil in Frage kommen.“ Bei Interesse bittet sie, den Freiburger Architekten Rolf Disch einzuladen, damit er dieses Projekt präsentieren und sich der Diskussion stellen kann.
Hier der Prüfantrag: