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Modernisierungsschub auch für Rottweils Mobilitätsverhältnisse? Passend zu Stadtleuten, Touristen, Hightech-Testturm & Co?


Unverkennbar: Rottweil macht sich gerade mit Siebenmeilenstiefeln auf, das vertraute Alte spektakulär mit der Zukunft zu verbinden. Für Rottweils Grüne sind nachhaltige Strukturveränderungen aber ebenso wichtig - auch wenn diese weniger in Superlativen schwelgen.

Bahnhof Rottweil


So wünscht sich der grüne Ortsverband ein Update für die innerstädtischen Mobilitätsverhältnisse: Fußgängerfreundlichkeit, Fördern von Elektromobilität oder Erschließen der Potenziale des Radverkehrs. Auch der ÖPNV verdient einen Modernisierungsschub. Gerade im Hinblick auf die mit Testturm und Hängebrücke erwartbaren Touristenströme. Und nicht zu vergessen der Besucherverkehr zur JVA.

 

Gast in der Vorstandssitzung war Tilo Schatter, dem es besonders um Rottweils topografischen Nachteil ging - die Anbindung der Innenstadt an den abgelegenen Bahnhof. Untertags fahren zwar viele Busse, doch heikel sei es ganz früh oder abends. Schatter klagte auch über die Fahrpläne an Haltestellen: „Sie sind zu klein, unbeleuchtet und für gerade für ältere Menschen schwer lesbar.“ Wer witterungsbedingt im Bahnhofsgebäude Schutz sucht, findet dort keine Busfahrpläne.

 

Als vordringlich erachtete die grüne Runde eine Smartphone-App, die Kunden aktuell über Ankunftszeiten und Verspätungen von Bussen informiert. An strategisch wichtigen Stellen fehlen übersichtliche elektronische Anzeigetafeln. Jörg Hügel schlug diese Standorte vor: Friedrichsplatz, Bahnhof, Nägelesgraben, Postamt, Landratsamt. In vielen Städten sei das kundenfreundlicher Standard. Wir meinen: Es passt einfach nicht zusammen, wenn Touristen Rottweil besuchen, um moderne Architektur und touristische Highlights zu bestaunen und dann keine zeitgemäße Verkehrsinfrastruktur antreffen.

 

Und vielleicht ist die Zeit reif, wieder einmal an eine andere Art der Anbindung des Bahnhofs an die Innenstadt zu erinnern: über eine Seilbahn ein- und auszuschweben. Abwegige Träumerei oder Zukunftsmusik? Frank Sucker berichtete jedenfalls über ein spannendes Gespräch mit der österreichischen Spezialistin Doppelmayr, die unter anderem die attraktive Seilbahn in Koblenz gebaut hat. Es ist heute möglich, solche Bahnen bedarfsabhängig und ohne großen Personalaufwand zu betreiben. Die Kosten sind inzwischen geringer und bei entsprechender verkehrspolitischer Begründung fließen Fördergelder. Auch Fahrräder lassen sich damit transportieren. Entscheidend für die Wirtschaftlichkeit- so die angesprochene Firma - sei eine ausreichende Nachfrage. Lässt sich diese über Testturm, Hängebrücke, JVA erreichen?

 

 

Auf jeden Fall sollte es städtisches Ziel sein, möglichst viele Touristen anzulocken, die umweltschonend mit der Bahn anreisen und diese bei ihrer Ankunft am Bahnhof dann nicht zu enttäuschen.

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