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Parken: Potenzial der Groß'schen Wiese erkennen und nutzen.


Ja, die aktuelle Benner-Rössle-Debatte stand tatsächlich unter Verschiedenes auf der Tagesordnung des Treffens von grünem Ortsvorstand und Gemeinderäten. Die Grüne wollten sich da keinesfalls wegducken und so klepften die Argumente hin und her. Doch das jähe Sitzungsende setzte einen Stopp. Wenn der Eindruck nicht täuscht, dominierte das Verständnis für den kräftigen fuhrmännischen Vorwärtsschlag. Der passte nämlich auch zum sonstigen Sitzungsverlauf, denn die Grünen wollten vor allem das Thema Parkhaus südlich der Innenstadt weiter vorwärts treiben.

Groß'sche Wiese in sonntäglicher Ruhe


Ingeborg Gekle-Maier begrüßte es, dass Verwaltung und Gemeinderat bei der Planung des Parkhauses Bahnhofstraße die Notbremse zogen. Bei intensiver Bürgerbeteiligung vorab wäre dieser Rückzieher vermeidbar gewesen. „Rottweil kann es inzwischen besser“, meinte Gekle-Maier hoffend, dass Bürgerbeteiligung ein „Markenzeichen dieser Stadt“ wird. Doch sie fragte auch grundsätzlich: „Ist selbst ein schlankes Parkhaus in dieser städtebaulich sensiblen Umgebung sinnvoll?“ Niemand in der grünen Runde mochte sich jedenfalls für diesen Kompromissvorschlag der CDU stark machen.

Unstrittig war, dass ein Parkhaus südlich der historischen Innenstadt nötig ist, wenn diese an Aufenthaltsqualität gewinnen soll. Doch dieses Ziel vor Augen konzentrierte sich alles Begehren der Grünen klar auf das bauliche Potenzial der Groß’schen Wiese. Gleich zwei Parkhäuser bauen - das wollte keinem in den Kopf. Und nicht nur der Kosten wegen. Die Vorteile der Groß’schen Wiese liegen auf der Hand: Für sie gibt es eine breite Akzeptanz in der Bürgerschaft. Sie ist „auch von einer klar strukturierten Verkehrsführung her optimal und vermeidet nervenden Parksuchverkehr“, urteilte Vorstandssprecher Jörg Hügel. Darüber hinaus werten Ausbau der Polizeidirektion und der Wiedereinzug der Arbeitsagentur in das Gebäude Marxstraße diesen Bereich deutlich auf.

Auch optisch spricht vieles dafür, diese bauliche Lücke kreativ zu schließen. Frank Sucker setzte auf die Vorteile einer filigranen und flexiblen Lösung. Die Auswirkungen der anstehenden Mobilitätswende durch Digitalisierung, Elektrifizierung und umweltschonende Verkehrsmittel auf die Stadtverkehre sind nämlich noch kaum abschätzbar. Daher ist eine schlichte und letztlich auch kostengünstige Bauweise geboten. Jörg Hügel dazu: „Diese ist dann auch rückbaufähig und lässt sich leicht auf künftige Bedarfe abstimmen.“ Wenn autonomes Fahren auch Rottweil erfasst, erweisen sich starre Massivbauten womöglich bald als Fehlplanungen.

Und noch einen dringenden Wunsch hatten die Grünen auf Lager: Wenn schon Parkhaus, dann soll dieses für die Nutzer kein unheimliches Labyrinth werden. Es muss mit modernster Technik ausgestattet sein, die etwa in Echtzeit freie Parkplätze signalisiert.

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