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Agri-PV als Alternative zu horizontalen Freiflächenanlagen

Der Anblick großflächiger Felder mit PV-Modulen in freier Landschaft begeistert wenig. Selbst wenn man weiß, dass die Artenvielfalt darunter reicher ist als in einem Maisfeld und sich pro Hektar weit mehr grüner Strom ernten lässt als mit Biomasse. Könnte man alternativ die Module vertikal in Reihen aufstellen, zwischen denen sich zusätzlich Landwirtschaft betreiben lässt? Ein Firmenbesuch bei der Gebr. Schwarz GmbH in Rottweil-Neukirch offenbarte der Grünen-Fraktion: Ja, das geht und ist wegweisend.

Uwe Schwarz erläutert die neuartige PV-Freiflächenanlage


 

Agri-Photovoltaik: Innovation pur

 

Nach freundlicher Begrüßung durch Uwe und Danny Schwarz ging’s, assistiert von Landwirt Martin Berner, zur neu errichteten PV-Freiflächenanlage. Die Besucher staunten nicht schlecht: Innovation pur. Im Abstand von 11 Metern sind die Module vertikal aufgereiht - harmonisch ans Gelände angepasst. So bleiben etwa 87 Prozent der Fläche landwirtschaftlich nutzbar. Beide Seiten der Module können Sonnenstrahlung in Strom umwandeln. Martin Berner räumte ein, man müsse beim Mähen des Grünlands schon konzentriert fahren, um die Module nicht zu beschädigen. Es kamen aber auch andere Nutzungsmöglichkeiten ins Gespräch wie der Anbau von Kartoffeln, Gemüse oder Beeren. Ingeborg Gekle-Maier erkundigte sich: „Können dazwischen auch Rinder weiden?“ Auch das wurde bejaht - bei entsprechenden Schutzvorkehrungen. Und was leistet diese neuartige Anlage? Das wollte Uwe Schwarz, verschmitzt lächelnd, vorerst noch nicht ausplaudern.

 

Uwe Schwarz pro Windkraft

 

Schwarz wies auch auf die drei älteren Solaranlagen auf Firmendächern und Carport hin. Das Spannende an der vertikalen Anlage sei, dass sie dank ihrer Ost-West-Ausrichtung die solare Erntezeit ausweitet. Gerade am Vor- und Nachmittag, wenn die Sonne tiefer steht, erzielt sie die größten Gewinne. Schwarz möchte noch mehr „umkrempeln“. Als nächstes Projekt hat er schon Module an der südlichen Fassade des Firmengebäudes im Visier. Firmenziel sei, ihre Produkte einmal vollständig auf der Basis erneuerbarer Energien herzustellen. Und dann brachte er die Gemeinderatsfraktion mit dieser überraschenden Aussage zum Strahlen: „Eine große Windkraftanlage wäre schön.“

 

Aktuelle Ertragszahlen der PV-Anlagen

 

Im Konferenzraum präsentierte Uwe Schwarz taufrische Zahlen zum Leistungsvergleich seiner Solaranlagen und ließ dann endlich die Katze aus dem Sack: Die neue vertikale Anlage bringt sogar 10 Prozent mehr Ertrag als die horizontalen Anlagen und sie rechnet sich in etwa acht Jahren. Sein Resümee: „Wir sind froh, dass wir diese Entscheidung getroffen haben.“

Anschließend veranschaulichte Schwarz in einer Präsentation, was die Firma über grünen Strom hinaus im Blick hat: Sie verfolgt ein dreistufiges Transformationskonzept Richtung Nachhaltigkeit. Innerhalb des Betriebs geht es um den schonenden Einsatz von Ressourcen und die Flora und Fauna in den Außenanlagen. Dazu kommt die ökologische Qualität der extern bezogenen Energie und schließlich auch die der eigenen Produktion vor- und nachgelagerten Ketten. Schwarz ist davon überzeugt, dass immer mehr Kunden den ökologischen Fußabdruck des Wirtschaftens erfahren wollen.

 

Begeisterndes Nachhaltigkeitskonzept der Rottweiler Gebr. Schwarz GmbH

 

In der fraktionsinternen Nachbesprechung hallten diese Eindrücke intensiv nach, schreiben die Grünen in ihrer Pressemitteilung. Das bisherige Werben ihrer Fraktion für AgarPhotovoltaik erscheint nun noch drängender. Denn ein Miteinander von Landwirtschaft und PV-Modulen klappt und ist wirtschaftlich. Große Einigkeit, dass dieser Firmenbesuch besonders aufschlussreich war. Man könne froh sein, dass ein solch innovatives Unternehmen in Rottweil beheimatet ist, für das Nachhaltigkeit keine Marketingfloskel ist, sondern ein mit Mut und Herzblut verfolgtes Ziel.

 

 

 

 

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