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Zwei Herzensanliegen für den Haushalt 2023


 

Passt das noch in den Haushalt 2023?

 

Kurz vor Toresschluss der Haushaltsberatungen möchte die Gemeinderatsfraktion der Grünen noch zwei Anliegen im Haushalt 2023 unterbringen. Ein Wunsch ist ein Fördertopf für Mini-Photovoltaik-Anlagen von 30.000 €. Dieser soll steckerfertige Solaranlagen - sogenannte „Balkonkraftwerke“ - bezuschussen. Und mit Blick auf das entstehende moderne Mobilitätskonzept bittet die Fraktion zu prüfen, ob die Zeit in diesem Jahr schon reif ist, sich an der Herrenberger App „stadtnavi“ zu beteiligen.

 

Screenshot aus dem Herrenberger Video zur stadtnavi


 

Photovoltaik im bebauten Stadtgebiet

 

Immer wieder höre man Klagen, dass die großen Photovoltaik-Freiflächenanlagen doch massiv ins vertraute Landschaftsbild eingreifen, schreiben die Grünen in ihrer Pressemitteilung. „Balkonkraftwerke tragen dagegen bei, zügig Flächen innerhalb des bebauten Stadtgebiets zu nutzen.“ Fördertöpfe für solche Solaranlagen gebe es inzwischen in vielen Städten. Insbesondere seit dem Krieg in der Ukraine seien sie „wahre solare Renner“. Das verheiße, dass diese Förderung den dringend benötigten Ausbau erneuerbarer Energien mit anschiebt.

 

Was bringen "Balkonkraftwerke"?

 

Über den Daumen gepeilt rechnen die Grünen, dass sich Dank dieser Förderung etwa 150 Anlagen mit 600 Watt installieren lassen. Ausreichend etwa für die Stromversorgung von zwanzig Vier-Personen-Haushalten. Dieser Beitrag zum Klimaschutz könne sich durchaus sehen lassen.

 

Vorteile diese Balkonkraftwerke? Sie lassen sich relativ unbürokratisch an Balkonen, Terrassen, Gartenhäuschen oder in Gärten montieren. Und dann schließt man sie einfach per Stecker ans eigene Netz an. Des Weiteren bieten sie auch Mieterinnen und Mietern ohne eigene Dachflächen die Möglichkeit, günstigen Eigenstrom zu erzeugen und schenken ihnen zugleich das gute Gefühl, dass auch sie sich aktiv an der Energiewende beteiligen können. Und im Fall eines Umzugs ist eine Mitnahme leicht möglich.

 

Das Herrenberger Modellprojekt "stadtnavi"

 

Im zweiten Antrag möchte die Fraktion prüfen lassen, ob eine Teilnahme der Stadt Rottweil am Herrenberger Modellprojekt stadtnavi jetzt schon sinnvoll ist. Der in diesem Jahr startende Verkehrsversuch zur Einführung des neuen Stadtbussystems 2023 könnte dazu vielleicht Anlass geben. Gerade die Jugend ließe sich damit ansprechen. Die Herrenberger stadtnavi ist ein vom Bund gefördertes Modellprojekt für vernetzte Mobilität. Per App verknüpft sie alle umweltfreundlichen Verkehrsmittel in Echtzeit und nennt die Preise. Doch sie bietet noch weit mehr Funktionen und Infos: E-Ladestationen, Mängelmelder, Fahrradparkplätze, Mitfahrgelegenheiten… Und sie ist offen für künftige Angebote, die man noch gar nicht auf dem Schirm hat.

 

Der Quellcode dieser App kann frei verwendet und weiterentwickelt werden. Herrenberg lädt deshalb ausdrücklich alle Kommunen und Städte ein, ihre stadtnavi zu testen und zu etablieren. Mehrere Städte sind dieser Einladung sind inzwischen nachgekommen. Die Bedeutung dieser App für die kommunale Mobilitätswende erkannte inzwischen auch das Land: Ende vergangenen Jahres prämierte eine Jury das Herrenberger Projekt mit der Landesauszeichnung „Wir machen Mobilitätswende“.

 

Vertiefende Informationen:

 

 

Erfreulicher Nachtrag:

Beide Anträge wurden angenommen. Die Balkonkraftwerke allerdings nur mit einem Sperrvermerk. Endgültige Entscheidung im März.

 

 

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