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Fahrplan für energetische Modernisierung städtischer Gebäude


 

Energiesparen oberste Stadtpflicht

 

„Die Zeit scheint seit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine aus den Fugen zu sein“, meint Rottweils grüne Gemeinderatsfraktion. Und so sucht sie nach kommunalen Antworten auf die Abhängigkeit von russischem Öl und Gas. Eines ist sicher: Energiesparen ist ab sofort „oberste Stadtpflicht“. Auch wegen der durch die Decke schießenden Energiepreise. Doch was mittel- und längerfristig tun?

Leibniz-Gymnasium

 

Antrag zur Sanierung und Modernisierung

 

Eine Antwort ist der Antrag, einen konkreten Fahrplan für die energetische Sanierung und Modernisierung städtischer Gebäude zu erstellen. Dieser soll die erforderlichen Maßnahmen in der Wärme- und Stromversorgung identifizieren, mit denen sich bedeutsame Erfolge beim Energiesparen einstellen. Darüber hinaus geht es aber auch ums Umsteigen von fossilen zu erneuerbaren Energien. Die nötigen Investitionen sind zu kalkulieren und in eine Zeitschiene einzubetten.

 

Zu Erneuerbaren Energien wechseln

 

In ihrem Antrag bezieht die grüne Fraktion sich auf die jüngst vorgestellten Energieberichte des Kommunalen Energie-Managements (KEM). Diese zeigen, dass mit den gewohnten Methoden wie Hausmeisterschulung, Verbrauchskontrollen, Nutzerverhalten… - so wichtig diese weiterhin sind - sich nur noch bescheidene Einspareffekte erzielen lassen. Die CO2-Bilanz verschlechterte sich 2021 sogar im Vergleich zum Vorjahr. Fazit der Grünen: „Die explodierenden Kosten für fossile Energien lassen sich durch solche Sparmaßnahmen leider nicht mehr unterlaufen wie früher.“

 

Das KEM deutet aber auch unverblümt an, welche Auswege einzuschlagen sind: „Weitere nennenswerte Erfolge können in Zukunft erzielt werden, wenn zusätzlich höher- und hochinvestive Energiesparmaßnahmen wie Beleuchtungssanierungen, Fenstersanierungen, Dämmungen und Heizungserneuerungen durchgeführt werden.“ Für die Grünen liest sich das fast wie ein Hilferuf. Doch im Unterschied zu den Energieberichten erwarten die Grünen mehr als eine nur energetische Sanierung: Übers Energiesparen hinaus geht es ihnen „um einen möglichst zügigen Energiewechsel, der unsere städtischen Liegenschaften fit macht für die postfossile Zukunft.“

 

Wie das bezahlen?

 

Wie das aber finanzieren? Die Energieberichte geben sich keinen Illusionen hin, in kommenden Haushalten die dafür nötigen Mittel locker zu machen. Diese ächzen bereits unter gewaltigen Brocken. So legt das KEM den Haushalt weniger belastende Finanzierungsmethoden nahe - etwa das Contracting.

 

Ein derartiges Investitionsprogramm ist in den Augen der Fraktion jedoch unabdingbar. Laut Bundesregierung liegt der Energiewechsel „im überragenden öffentlichen Interesse“ und dient der öffentlichen Sicherheit. „Dem muss unsere Stadt gerecht werden“, so die Grünen in ihrer Pressemitteilung, „nicht zuletzt auch im Interesse des Klimaschutzes.“

 

Gutachten nötig?

 

Der Fraktion ist klar, dass solch ein fundierter Fahrplan sich nicht einfach aus dem Ärmel schütteln lässt. Sie rechnet aber damit, dass das KEM bereits viele Defizite kennt und manche Zukunftsinvestition bereits mit konkreten Projekten unterfüttern kann. Falls zusätzliche Expertise nötig ist, sind im kommenden Haushalt Mittel für ein entsprechendes Gutachten einzustellen.

 

Nähere Info:

 

 

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