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Das Land macht Kultur-Geld für die Alte Stallhalle locker


Steigern lässt sich Recycling durch Upcycling. Ein urgrüner Traum, denn dabei erfährt vermeintlicher „Abfall“ sogar seine glückliche Aufwertung. So etwas durfte in gewissem Sinn die Rottweiler Alte Stallhalle genießen. Da, wo vor wenigen Jahrzehnten noch liebes Vieh gehandelt wurde, Stallgeruch in Nasen wehte und Muhen in Ohren drang, haben sich inzwischen neuer Sound und neue Gerüche eingenistet. Ein hochkarätiges kulturelles Leben nämlich, das manch einen auch von weiter her mit der Zunge schnalzen lässt: Jazzfest, Zimmertheater…

Alte Stallhalle


Und überdacht ist dieser kulturelle Treffpunkt - mit PV-Modulen. Grüner Strom und kreative Kultur: Was für eine vorbildliche Symbiose! Manche Ältere erinnern sich noch: Viel hätte nicht gefehlt und die Alte Stallhalle wäre im Zuge des Neubaus der Stadthalle abgerissen worden. Man mag sich diesen barbarischen Frevel kaum mehr ausmalen…

 

Förderprogramm des Landes "FreiRäume"

 

Die kulturelle Bedeutung dieser spektakulären Location hat soeben sogar das Stuttgarter Wissenschaftsministerium und das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz überzeugt. Beide Ministerien haben Hand in Hand das Förderprogramm „FreiRäume“ aufgelegt, das insgesamt 1,5 Millionen € locker macht, um kulturelle Begegnungsorte im ländlichen Raum zu unterstützen. Ein hehres Ziel, das in den Worten des Ministerpräsidenten Kretschmann so klingt: „Kultur kann ein Türöffner sein, der Menschen zusammenbringt. Mithilfe unserer Landesförderung sollen neue ‚FreiRäume‘ gerade in ländlichen Regionen entstehen: Orte der Kunst, Orte der Begegnung, Orte des Austauschs und Orte des gesellschaftlichen Miteinanders.“

 

Applaus für die kulturell Rührigen

 

Zur zweiten Ausschreibung von „FreiRäume“ wurden 38 Projektanträge eingereicht und von einem unabhängigen Fachgremium begutachtet. Davon kamen fünfzehn Projekte zum Zuge und darunter - tataa! - eben unsere Alte Stallhalle. Dazu applaudieren wir kräftig und lassen obendrein noch Sektkorken durch die Halle knallen. Dieser Applaus gilt aber nicht nur der überaus weisen Jury und den überaus klugen Ministerien, sondern vor allem den kulturell Rührigen in unserer Stadt und den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern. Sie haben das gesät, was wir nun ernten. Und wenn die Ernte von 1,5 Millionen € zu gleichen Teilen den fünfzehn zum Zuge Gekommenen übertragen wird, wären das immerhin 100.000 € für Rottweil. Kein Ruhepolster - versteht sich. Sondern eine Vitaminspritze für weitere kulturelle Taten.

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