video_label

Lohnendes Ziel der Landesgartenschau: Der Neckar muss bis 2028 sauberer werden


Bis zur Landesgartenschau 2028 soll zwischen der Stadt und dem Neckar eine sehr innige Beziehung angebahnt sein. Die heutige ist noch durch mancherlei Barrieren gestört. Eine Menge Beziehungsarbeit steht also an, wie der jüngste Bericht im Gemeinderat über den Planungsstand der Schau deutlich machte. In der vorgeschlagenen Therapie ging es um neue Zugänge zum Fluss und eine naturnahe Gestaltung des Flussbetts. Doch was den grünen Gemeinderäten zu denken gab, waren die drastischen Aussagen zur Güte des Neckarwassers.

Der Neckar bei Rottweil


 

Schweiz als Vorbild?

 

Ingeborg Gekle-Maier kommentierte das in der letzten Videokonferenz der Fraktion so: „Das klang noch besorgniserregender als die Antwort der Verwaltung auf eine frühere Anfrage der Fraktion zur Badewasserqualität.“ Die Grünen mochten sich nicht mit der Einschätzung des Oberbürgermeisters anfreunden, der damals meinte: „So traurig es ist, das ist der normale Zustand des Neckars.“ Das war ihnen doch zu fatalistisch. Die Fraktion bleibt an diesem Thema vielmehr weiter dran. Denn was etwa in der Schweiz erreicht ist, kann in Deutschland doch nicht völlig aus der Welt sein. Das Schweizer Bundesamt für Umwelt begutachtet nämlich zufrieden, dass in den dortigen Seen und Flüssen „fast überall bedenkenlos gebadet werden“ kann.

 

Mehr Ehrgeiz beim Neckarschutz

 

Auch die Europäische Wasserrahmenrichtlinie sollte am Oberen Neckar und seinen Nebenflüssen den Ehrgeiz zur Verbesserung der Wasserqualität weiter anspornen. Diese verlangt, dass auch Flüsse bis zum Jahr 2027 einen „guten Zustand“ erreicht haben. Das fügt als begleitender Aspekt sich bestens ins Planungskonzept der Landesgartenschau. Die Fraktion wundert sich eher, dass der ökologische Zustand eines so landschaftsprägenden Flusses wie dem Neckar kein sonderliches Thema in der Öffentlichkeit ist, während selbst kleinräumige Eingriffe in den Naturhaushalt Aufreger sind.

 

Flüsse sind hochsensible Ökosysteme

 

Für Ira Hugger war es zwingend, dass Landesgartenschau und Wasserqualität zusammen gehören: „Kinder spielen später dort unten im Neckartal und kommen nicht nur mit ihren Füßen in Kontakt mit dem Wasser.“ Niemand fantasierte in der Sitzung Trinkwasserqualität herbei - doch Gesundheitsrisiken sollten bis 2028 weiter minimiert werden. Und Frank Sucker pochte darauf: „Eigentlich ist es doch bare Selbstverständlichkeit, Flüsse vor Schadstoffen zu schützen. Sie sind Lebensadern und hochsensible Ökosysteme für viele Tiere und Pflanzen.“

 

Hilft eine vierte Reinigungsstufe in Kläranlagen?

 

Rottweils Grüne wollen sich die Daten zur Wasserqualität genauer ansehen. Belastungspfade sind unter anderem Kläranlagen, Starkregen oder Einträge aus der Landwirtschaft. Hilfreich ist sicher der konsequente Schutz von Gewässerrandstreifen. Gabriele Schneider kam auf die Kläranlagen zu sprechen: „Spannend wird, wie erfolgreich sich die vierte Reinigungsstufe der Deißlinger Kläranlage auf die Gewässergüte des Neckars auswirkt.“ Diese Technik hält auch Chemikalien und pharmazeutische Stoffe zurück. Ein Vorbild für Rottweil? Das Verursacherprinzip mahnt aber auch alle eindringlich dazu, Chemikalien, Kosmetika oder Arzneimittelreste nicht übers Abwasser zu entsorgen. Diese gehören in den Restmüll

 

expand_less